Waldorf Grundschule Bratislava
„Im Grunde entspricht die Art wie sie ihre Schule führen einer modernen Form des Unternehmertums. Darüber hinaus halten sie sich treu an die Waldorf Prinzipien.
Bericht von unserem Besuch anlässlich der ECNAIS Konferenz
geschrieben von Peter Owen / Ins Deutsche übertragen von Beatrice Audétat
Diese Schule liegt am Rande eines Industriegebietes in der äußeren Vorstadt Bratislavas, umgeben von einfachen grauen Wohnhäusern und Gärten. Sie hat 180 SchülerInnen, 9 Klassen und 25 Lehrer.
Das Gebäude war früher eine öffentliche Schule und ist angemietet.
Die Schule wurde begonnen und definiert als ein Schulversuch für neun Jahre, der nun um drei Jahre verängert wurde. Weil sie nicht dem nationalen Lehrplan folgt, wird sie als sogenannte “alternative Schule” geführt. Das gegenwärtige slovakische Gesetzt verbietet grundsätzlich Schulen, die nicht dem nationalen Lehrplan folgen.
Hauptproblem ist derzeit, dass zehn Jahre vergangen sind, und dass das Ministerium trotz drei staatlicher Inspektionen noch immer keine Entscheidung getroffen hat, ob die Schule weitermachen darf, oder geschlossen wird (das gleiche gilt im Übrigen für die Montessori Schule) .
Aus diesem Grund war das Hauptanliegen der Schulleitung an uns, ob wir irgend eine Agentur oder Personen aus anderen Ländern oder aus Brüssel kennen würden, welche für sie bei der slovakischen Regierung Lobbyarbeit tun könnten. Leider konnten wir ihnen keine wirkliche Hilfe anbieten, abgesehen von Ideen, wie sie ihr eigenes Profil verbessern könnten.
Wir wurden mit großer Gastfreundschaft empfangen. Die Lehrer und die Belegschaft waren überaus freundlich und nahmen sich Zeit, unsere Fragen in aller Offenheit zu beantworten, und ihre Schule zu erklären.
Im Grunde entspricht die Art wie sie ihre Schule führen einer modernen Form des Unternehmertums. Darüber hinaus halten sie sich treu an die Waldorf Prinzipien. An und für sich fördert dies bereits den Unternehmergeist aufgrund der Freiheit, der Kreativität und der Geduld die den Kindern nahegebracht werden, bei gleichzeitiger Förderung der Fähigkeit zu beobachten und Aufgaben in einer logischen Abfolge Schritt für Schritt zu strukturieren.
In der Schule gibt es kaum Computer, die oberste Klasse hat allerdings eine Wochenstunde EDV Unterricht. Gleichzeitig werden die Eltern aufgefordert, die Zeit der Schüler und Schülerinnen am Comupter daheim zu beschränken. Die Forschung zeigt, dass diese in EDV ebensogut, ja oft noch besser abschneiden als jene, die während der Schulzeit vermehrten Zugang zu Computern hatten.
Die Verbindung zwischen Lehrern und Schülern ist sehr eng. Dies liegt unter anderem daran, dass jeder Lehrer die 7 – 9 Schulstufen hindurch mit der Klasse zugleich aufsteigt, also bei ihr bleibt.
Das Ergebnis sind glückliche, selbstsichere Kinder, und das ist in der Atmosphäre dieser Schule spürbar.
Zwei Kommentare, die wir während der Schulführung hörten:
—- “ Wir leben in ständiger Bemühung, etwas Sinnvolles zu schaffen.”
und
“Wir haben die besten Eltern der Welt!” —-
charakterisieren diese wunderbare Schule sehr gut.
http://waldorfskaskola.sk/